Die lokale Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist für Unternehmen in Deutschland, die ihre Sichtbarkeit in der Nähe erhöhen möchten, unverzichtbar geworden. Eine fundierte und präzise Keyword-Recherche bildet die Grundlage für eine erfolgreiche lokale SEO-Strategie. In diesem Leitfaden zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie konkrete, umsetzbare Maßnahmen ergreifen, um die relevantesten Keywords für Ihr Unternehmen zu identifizieren, zu bewerten und optimal auf Ihrer Website zu integrieren. Dabei greifen wir auf bewährte Techniken, regionale Besonderheiten und praktische Beispiele aus der DACH-Region zurück.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Auswahl und Analyse von ortsspezifischen Keyword-Varianten
- 2. Einsatz spezifischer Keyword-Recherche-Techniken für lokale SEO
- 3. Bewertung und Priorisierung der lokalen Keywords
- 4. Technische Umsetzung der Keyword-Integration im Webauftritt
- 5. Monitoring und Feinjustierung der Keyword-Strategie
- 6. Häufige Fehler bei der Keyword-Recherche und deren Vermeidung
- 7. Praxisbeispiel: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- 8. Zusammenfassung: Der strategische Mehrwert einer tiefgehenden lokalen Keyword-Recherche
1. Auswahl und Analyse von ortsspezifischen Keyword-Varianten
a) Identifikation von ortsspezifischen Suchbegriffen durch lokale Keyword-Tools
Der erste Schritt besteht darin, konkrete Suchbegriffe zu identifizieren, die Ihr potenzieller Kunde in Ihrer Region eingibt. Hierfür empfehlen sich spezialisierte Tools wie Google Keyword Planner, Ubersuggest oder regionale Keyword-Tools wie Sistrix Local. Diese Werkzeuge liefern Suchvolumina, Keyword-Vorschläge und Wettbewerbsanalysen, speziell für den deutschen Markt. Beispiel: Für ein Restaurant in Köln könnten Begriffe wie „Currywurst Köln“ oder „Köln italienisches Restaurant“ relevant sein. Nutzen Sie Filter, um nur lokale Suchanfragen zu erfassen und fokussieren Sie auf Keywords mit einem monatlichen Volumen von mindestens 100 Suchanfragen, um die Relevanz zu sichern.
b) Nutzung von Google Suggest, Google My Business und Branchenverzeichnissen zur Erweiterung der Keyword-Liste
Neben den Tools sollten Sie die Funktionalitäten von Google Suggest nutzen. Geben Sie einen Kernbegriff wie „Friseur Berlin“ ein und notieren Sie die vorgeschlagenen Ergänzungen. Ebenso sind Google My Business-Einträge sowie Verzeichnisse wie Das Örtliche oder Gelbe Seiten wertvolle Quellen, um regionale Begriffe und Synonyme zu entdecken. Beispiel: „Friseur Berlin Mitte“, „Haarstudio Berlin Prenzlauer Berg“. Notieren Sie sich diese Variationen, um eine breite Keyword-Basis zu schaffen.
c) Analyse von Wettbewerbern in der Region: Welche Keywords verwenden sie erfolgreich?
Durch die Analyse der Websites Ihrer regionalen Mitbewerber gewinnen Sie wertvolle Erkenntnisse. Nutzen Sie Tools wie Screaming Frog oder Seobility, um die Meta-Tags, Überschriften und Textinhalte der Top-Exemplare zu prüfen. Stellen Sie fest, welche Keywords in Titles, Meta-Descriptions und H1-Überschriften eingesetzt werden. Beispiel: Der lokale Bäcker in München nutzt Keywords wie „Bäckerei Schwabing“ oder „Bio-Bäckerei München“. Diese Erkenntnisse helfen, Ihre eigene Keyword-Strategie gezielt zu schärfen.
d) Fallbeispiel: Erstellung einer Keyword-Matrix für ein lokales Café in Berlin
Angenommen, Sie betreiben ein Café in Berlin, dann könnten Sie eine Tabelle anlegen, die folgende Spalten enthält: Keyword, Suchvolumen, Wettbewerb, Relevanz, Status. Ein Beispiel:
| Keyword | Suchvolumen | Wettbewerb | Relevanz | Status |
|---|---|---|---|---|
| „Berliner Café mit Terrasse“ | 150 | Hoch | Sehr relevant | Ausgewählt |
| „Kaffee in Berlin Mitte“ | 300 | Mittel | Hoch | Priorisiert |
2. Einsatz spezifischer Keyword-Recherche-Techniken für lokale SEO
a) Gezielte Nutzung von Google Maps und lokalen Suchanfragen zur Identifikation relevanter Begriffe
Google Maps ist ein mächtiges Tool, um Suchbegriffe zu entdecken, die in Ihrer Region häufig genutzt werden. Geben Sie Ihre Branche und den Standort ein, z. B. „Zahnarzt Berlin“. Achten Sie auf die Kundenbewertungen, die häufig verwendeten Begriffe enthalten, sowie auf die Kategorien, die Google vorschlägt. Nutzen Sie diese Begriffe für Ihre Keyword-Liste. Beispiel: Kunden verwenden Begriffe wie „Schmerzfreie Zahnbehandlung Berlin“, was eine Transaktions- oder Service-Keyword-Variante darstellt.
b) Nutzung von „Near Me“-Suchanfragen: Wie erkennt man Trends und Suchmuster?
„Near Me“-Suchanfragen sind in Deutschland zunehmend relevant, da Nutzer gezielt nach Dienstleistungen in ihrer unmittelbaren Umgebung suchen. Um diese Suchmuster zu erkennen, analysieren Sie Google Trends und Google Search Console-Daten. Beispielsweise zeigt eine Analyse, dass Begriffe wie „Apotheke in meiner Nähe“ oder „Fitnessstudio in Berlin“ saisonale Schwankungen aufweisen. Diese Erkenntnisse helfen, saisonabhängige Keywords zu planen und Ihre Inhalte entsprechend anzupassen.
c) Segmentierung der Keywords nach customer Journey: Von Informations- zu Transaktions-Keywords
Unterteilen Sie Ihre Keywords in Phasen der Customer Journey:
- Informationsphase: Keywords wie „beste Cafés in Köln“, „Köln Kaffeehäuser Empfehlungen“
- Evaluationsphase: Begriffe wie „Köln Café mit glutenfreiem Angebot“
- Transaktionsphase: Keywords wie „Köln Café reservieren“ oder „Köln Café bestellen“
Diese Segmentierung ermöglicht eine gezielte Content-Erstellung, die Nutzer entlang ihrer Kaufentscheidung anspricht.
d) Schritt-für-Schritt-Anleitung: Erstellung eines Keyword-Clusters anhand regionaler Begriffe
Um eine strukturierte Keyword-Strategie aufzubauen, empfiehlt sich die Erstellung eines Keyword-Clusters:
- Starten Sie mit einer Kernregion, z. B. „München“.
- Fügen Sie relevante Branchenbegriffe hinzu, z. B. „Handwerksbetrieb“, „Elektroinstallation“.
- Ergänzen Sie regionale Synonyme, z. B. „Schwabing“, „Maxvorstadt“.
- Gruppieren Sie die Begriffe nach Suchintentionen (informativ, transaktional).
- Visualisieren Sie die Cluster in einem Mindmap-Tool oder Tabellen, um die Zusammenhänge sichtbar zu machen.
3. Bewertung und Priorisierung der lokalen Keywords
a) Anwendung von Keyword-Tools zur Einschätzung des Suchvolumens und der Konkurrenzfähigkeit
Nutzen Sie Tools wie den Google Keyword Planner oder SEMrush, um das monatliche Suchvolumen, den Schwierigkeitsgrad und den Wettbewerb zu bewerten. Beispiel: Ein Keyword mit hohem Volumen, aber niedrigem Wettbewerb, ist ideal. Für Deutschland ist es sinnvoll, regionale Begriffe mit hohem Suchvolumen zu priorisieren, z. B. „Schreinerei Stuttgart“.
b) Entwicklung eines Bewertungsrasters für die Priorisierung (Suchvolumen, Wettbewerb, Relevanz, Conversion-Potenzial)
Erstellen Sie eine Tabelle, um Keywords anhand folgender Kriterien zu bewerten:
| Kriterium | Beschreibung |
|---|---|
| Suchvolumen | Hohes Volumen deutet auf hohe Nachfrage hin |
| Wettbewerb | Niedriger bis mittlerer Wettbewerb erleichtert das Ranking |
| Relevanz | Passung zum Angebot und Zielgruppe |
| Conversion-Potenzial | Keywords, die zu konkreten Aktionen führen, haben Vorrang |
c) Praxisbeispiel: Bewertung und Auswahl der Top 10 Keywords für ein Handwerksunternehmen in München
Angenommen, Sie betreiben eine Elektrikerfirma in München. Nach Analyse Ihrer Daten könnten die Top 10 Keywords wie folgt aussehen:
| Keyword | Suchvolumen | Wettbewerb | Relevanz | Priorität |
|---|---|---|---|---|
| „Elektriker München“ | 500 | Hoch | Sehr hoch | Höchste Priorität |
| „Notdienst Elektriker München“ | 250 | Mittel | Hoch | Hoch |
d) Fehlerquellen bei der Priorisierung: Was unbedingt vermieden werden sollte
Vermeiden Sie: